N.V. MACHINEFABRIEK GEFRA
Die N.V. Machinefabriek “Gefra” aus Den Haag war ein typisches Beispiel für die Innovationskraft kleinerer Industrieunternehmen im Nachkriegs-Holland. Gegründet in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufbruchs, spezialisierte sich Gefra auf die Herstellung hochspezialisierter Werkzeuge und Maschinen – vor allem für die Hut- und Textilindustrie.
Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die enge Kooperation mit der deutschen Firma Grossmann, einem führenden Anbieter von Maschinen für die Herstellung von Strohhüten. Ab 1959 firmierte das Unternehmen als „Gefra / Ned. Grossmann Mij.“, was die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch im Namen sichtbar machte. In ihrer Werkhalle an der Jupiterkade 10 entstanden Spezialmaschinen, darunter Spiralnähmaschinen, die es ermöglichten, Strohbänder exakt und automatisiert zu Hüten zu vernähen – ein technischer Durchbruch in einer Branche, die zuvor stark von Handarbeit geprägt war.
Gefra war kein Grosskonzern, aber ein präziser Tüftlerbetrieb: Mit handwerklichem Können und einem Gespür für die Anforderungen der Industrie entwickelte das Team Maschinen, die in ihrer Nische führend waren. Die maßgeschneiderten Lösungen aus Den Haag fanden Abnehmer weit über die Landesgrenzen hinaus.
1966 verließ Gefra seinen Standort – mit ihm verschwand auch ein Stück niederländischer Industriegeschichte. Doch die Maschinen und Werkzeuge, die in dieser Zeit entstanden, zeugen bis heute von der technischen Raffinesse und dem Pioniergeist des Unternehmens.